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Heft
Review - Rock Hard Ausgabe 15/85 |
OVERKILL
dürfte wohl die letzte bekannte Undergroundband sein,
die hiermit ihr Debütalbum vorlegt. In jedem Fanzine
der Welt findet ihr Berichte über die New Yorker Band,
und auch das Rock Hard hat sich sehr um OVERKILL bemüht,
gibt es einen Leser, der diese Gruppe noch nicht kennt? 'Death
Rider' auf "Metal Massacre V", 'Feel The Fire' auf
"New York Metal '84" und eine äußerst
rare 4-Track-EP mit den nicht veröffentlichten Nummern
'Fatal If Swallowed' und 'The Answer' ist die bisherige Auflistung
der OVERKILL-Discographie. Mit "Feel The Fire" werden
sich die Vier aber endgültig einen Platz neben Anthrax,
Metal Church, Megadeth und all den anderen erobern, denn Songs
wie 'Raise The Dead', 'Rotten To The Core', 'There's No Tomorrow',
'Feel The Fire', 'Blood And Iron' und 'Overkill' müßten
jedem Insider schon von Livetapes und Demos her bekannt sein.
Die restlichen drei Songs erfüllen sowieso die Erwartungen,
und für eine US-Independent-LP hat die Scheibe wirklich
einen guten Sound, so daß hier eine fette 9 gar keine
Frage ist. OVERKILL sind zwar nicht sehr schnell, aber trotzdem
ein Muß für jeden Undergroundbanger. Die Tatsache,
daß Noise nach der Bitch-LP vor mehr als zwei Jahren
erstmals wieder eine Platte lizenzieren, spricht wohl für
sich. Kaufen!
HOLGER STRATMANN
Note 9
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Heft
Review - Rock Power Ausgabe 2/86 |
Was
würdet Ihr machen, wenn Ihr auf offener Straße
einen Barren Gold finden würdet? - Ihr würdet ihn
aufheben, Euch vorsichtig umgucken und dann laufen, was das
Zeug hält, um das teure Stück vor gierigen Mitbürgern
zu retten! Genau dasselbe Gefühl hatte ich, als ich diese
langerwartete Superscheibe im Plattenladen entdeckte - ein
Blick, ein Schrei, ein Griff. ..und dann nichts wie weg -
hinter mir eine ganze Legion geifernder Headbanger! Über
zwei Jahre ist es jetzt her, dass OVERKILL ihr legendäres
5-Track-Demo "Power in Black" veröffentlichten,
und selten hat es eine Band geschafft, mit nur einem Demo
die gesamte Untergrundbewegung des HM weltweit auf den Kopf
zu stellen! Nach Beiträgen auf den Samplern "Metal
Massacre V" und "New York Metal '84", sowie
einer raren und schlecht vertriebenen 4-Track:-EP auf Azra-
Records ist es wohl nicht übertrieben, OVERKILL die Bedeutung
METALLICAs vor Veröffentlichung von "Kill 'em All"
zuzuschreiben und "Feel the Fire" rechtfertigt diesen
Status vollkommen! Alle neun Stücke des Albums, angefangen
bei den alten Demosongs "Raise the Dead", "There's
no Tomorrow" und "Overkill" über den von
der EP bekannten Hammer "Rotten to the Core' bis hin
zu den Liveklassikern "Second Son", "Hammerhead",
"Feel the Fire", "Blood and Iron" und
"Kill at Command", erfüllen meine hohen Erwartungen
mit Leichtigkeit und machen "Feel the Fire" zu einer
der besten LPs, die amerikanische Bands in den letzten drei
Jahren veröffentlicht haben! OVERKILL spielen ultrahart,
ohne dabei in der Speed- oder Death-Metal-Bereich überzugehen
bzw. musikalisches Können vermissen zu lassen und haben
deshalb das Zeug dazu, ähnlich breite Massen wie z.B.
METALLICA anzusprechen. Einziger Schwachpunkt des Albums ist
für mich der Sound, der nicht mehr ganz so basslastig
und voll wie auf der EP klingt - aber das tut den hervorragenden
Songs kaum Abbruch und sollte Euch nicht davon abhalten, "Feel
the Fire“ zu kaufen. Greift zu ...und LAUFT!
Songs : 9,5
Sound : 7,5
Götz Kühnemund |
Online
Review - The Metal-Observer.com |
Das
OVERKILL Debüt „Feel The Fire“ kann man
getrost als echten Klassiker der US Metal/Thrash Metal Ära
bezeichnen. Im Gegensatz zu heute, wo man die Band mehr
dem Thrash Metal zuordnen kann, mischte die Band 1985 noch
eine gehörige Portion US Power Metal in ihre Musik.
Damals bestanden OVERKILL noch aus Bobby Gustafson (Gitarre),
Rat Skates (Drums) und den beiden heute noch aktiven Bobby
„Blitz“ Ellsworth (Vocals) und D.D. Verni (Bass).
Wer
sich die Scheibe das erste Mal anhört wird sicherlich
von Bobby’s Gesang überrascht sein, denn Blitz
klang 1985 noch wie eine Mischung aus einem zornigen Bruce
Dickinson und Tom Araya zu „Show No Mercy“ Zeiten.
Auch der Gesamtsound der Band war noch wesentlich räudiger
und wilder als heutzutage. Aber genau diese Wildheit mit
der die Band zu Werke geht, macht „Feel The Fire“
zu einem echten Klassiker. So finden sich auf diesem Album
unsterbliche OVERKILL Songs wie „Rotten To The Core“,
„Raise The Dead“, „Hammerhead“,
„Overkill“ oder eben der Titeltrack. Diese Songs
sind wild und hart, aber dennoch eingängig. Was natürlich
auch auf die restlichen Songs zutrifft, unter denen sich
kein Ausfall befindet. Vom Riffing her konnte Bobby Gustafson
alleine zwar nicht gegen vergleichbare Heroen wie Jeff Hannemann
und Kerry King, oder James Hetfield und Kirk Hammet anstinken,
aber wenn der Mann zum Soli ansetzt sehen die Kollegen doch
mächtig blass aus wie ich finde.
Der
markante Bass, der ja bei OVERKILL eine ähnlich große
Rolle spielt wie bei IRON MAIDEN, ist natürlich auch
schon auf „Feel The Fire“ zu finden. Überhaupt
macht D.D. Verni mit seinem Spiel einen großen Teil
des OVERKILL Sounds aus und ersetzt praktisch die zweite
Klampfe. Etwas schwach finde ich nur das Drumming von Herrn
Skates, der den Doublebass oft nur antäuscht und hier
und da mal etwas holprig klingt. Aber das sind nur Kleinigkeiten
die diesem Klassiker nicht wirklich etwas anhaben können.
Für
mich reiht sich „Feel The Fire“ gleichwertig
neben anderen starken Debütklassikern wie z.B. „Show
No Mercy“ von SLAYER oder „Kill ’Em All“
von METALLICA ein. Schade dass OVERKILL nicht genauso erfolgreich
geworden sind wie die beiden großen Brüder. Aber
dafür ist die Band sich selbst und auch ihren Fans
bis heute treu geblieben und das ist doch auch was. Wer
auf den guten alten Thrash Metal der Achtziger steht muss
dieses Album definitiv besitzen.
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