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DIE GEBURT (VON PUNK COVER BANDS UND BLOOD METAL) |
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Die
Band Geschichte von Overkill geht weiter zurück als
viele vielleicht vermuten. Noch bevor sind Bands wie Metallica,
Anthrax oder Slayer formierten - sorgten die Mitglieder
von Overkill bereits für Aufregung. Bereits im Jahre
1978 spielten D.D.Verni (bürgerlicher Name Carlo
Verni) und Rat Skates (bürgerlicher Name Lee Kundrat)
zusammen in einer Punk Band die sich "The Lubricunts"
nannten. Die Band zerbrach aber schon 1980 und Verni und
Skates wollten ein neues Projekt auf die Beine stellen.
Verni gab ein Zeitungsinserat auf und drauf meldete |
sich
dann Bobby Ellsworth (bürgerlicher Name Robert Ellsworth).
Ellsworth war Sänger und Bassist in der Cover Band
D.O.D. aber in der neuen Band wollte er ausschließlich
den Part des Sängers übernehmen. Und somit war
der Posten des Frontmanns vergeben. |
Nach
vielen Namensänderungen (u.a. auch Virgin Killer)
benannte sich die Band, die alle Motörhead Fans waren,
einfach nach ihrem Lieblingsalbum von Motörhead :
OVERKILL
Anfangs spielte die Band (noch unter dem Namen Virgin
Killers) ausschließlich Punk Cover Songs. 1980 hatte
die Band eine Zeit lang zwei Gitarristen (Namen unbekannt)
und man fing an Songs von Motörhead (hauptsächlich
vom Ace of Spades Album), Judas Priest, Iron Maiden und
Riot zu Cover. Zu jener Zeit war auch ein gewisser Dan
Spitz eine Zeit lang als Gitarrist mit von der Partie. |
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Diese
Zeit als Cover Band beeinflusste den späteren Sound
der Band nachhaltig. Die ersten Overkill Alben weisen
große Einflüsse von Priest und Maiden auf. |
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1981
verließ Dan Spitz die Band, und wie jedem bekannt
sein dürfte ging dieser dann zu seiner späteren
Band Anthrax. Ersetzt wurde er wieder durch 2 Gitarristen
einer davon war Rich Conte, er kam von der Band „The
Dropouts“ und eben dieser hatte einen gewissen Bobby
Gustafson im Schlepptau. Ab diesem Zeitpunkt fing die
Band an eigene Songs zu schreiben. Damals entstanden Songs
wie :"Grave Robbers" (später umbenannt
in "Raise the Dead")
"Overkill", & "Unleash the Beast Within".
Der „Blood Metal“, wie ihn Overkill nannten,
wart geboren. |
Weitere
Songs folgten u.a. "Death Rider" (1981) und
"Rotten to the Core" (1982). Zu dieser Zeit
verließ Rich Conte die Band, Gustafson dagegen blieb
dabei, und ersetzte ihn als Solo Gitarrist. Dieses Line-Up
sollte für die nächsten Jahre bestehen bleiben. |
Die
Band sorgte mit eigenen Songs für Aufsehen und
bekam dann in New York und New Jersey die ersten Auftritte.
Damals gab D.D., Bobby auch den Namen „Blitz“,
weil diesem der Erfolg zu Kopf stieg und er zu sehr
abhob und sogar für einige Tage aus der Band flog.Damals
entstand auch das grüne Overkill Logo. Grund dafür
war ein Konzert Poster auf welches das Overkill Logo
sollte. Da aber viele der beteiligten Bands rote Logos
hatten, entschlossen sich Overkill wieder einmal aus
der Masse hervorzustechen und machten ihr Logo einfach
grün. |
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Dieses
grüne Logo sollte dann über viele Jahre zum
Markenzeichen von Overkill werden. Ebenfalls bastelte
die Band an einem Gesamtkonzept und wollte auch eine
Art Maskottchen haben. Maiden hatten Eddie, Helloween
ihren Kürbis und Overkill wollten einen Totenkopf
mit Fledermausflügeln haben. Aus dieser Idee heraus
wurde „Chaly“ geboren. |
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DER AUFSTIEG (DEMO, METAL MASSACRE, EP) |
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1983
war es dann soweit. Zwischen März und Septemper 83 nahm
man in zwei getrennten Studio-Session das legendäre “Power
in Black” Demo auf. Die ersten Tapes wurden an lokale
Radio Stationen und Metal Mag's geschickt. So machte das Tape
schnell die Runde und man konnte binnen kürzester Zeit
weltweit über 1000 Demos verkaufen. Im Tape Trader Underground
schnellte das Tap blitzartig zu einem der begehrtesten Demo
Tapes hoch und war in aller Munde.
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Seite A:
1.Overkill (3:23)
2.The Beast Within (4:05)
3.There's No Tomorrow (3:35)
Seite B:
4.Deathrider (3:50)
5.Raise The Dead (3:13) |
1984
verzeichneten sich dann die ersten Erfolge. Zuerst einmal konnte
man den Song “Death Rider” auf dem, von Brian Slagel
veröffentlichen, Metal Massacre V Sampler platzieren. Und
gleich darauf erschien der Song „Feel the Fire“
auf dem „New York Metal 84“ Sampler.
Im
Mai 84 schaffte die Band sich dann ein selbst finanziertes Stag
Set an und Bobby Blitz trug zum ersten mal live seinen schwarzen
Umhang. Die Overkill Shows wurden immer aufwendiger und „bombastischer“,
so dass die Band auch Live immer besser und beliebter wurde.
Es ging sogar so weit, dass die Band mit ihrer Performance im
lokalen Kabel TV von N.Y. und N.J. zu sehen war.
Von
Oktober bis November 1984 wurde im „Venture Sound Studio“
in N.Y. die selbstbetitelte 4 Song EP „Overkill“
eingespielt. Das Ganze fand im Rahmen eines kleinen Labels
(Azra/Metal Storm Records) statt. Das Label hatte aber so
wenig Geld, dass das Cover immer spärlicher wurde, bis
letztendlich nur noch der grüne Schriftzug auf schwarzem
Grund übrig blieb. Und auch mit der Veröffentlichung
ließ das Label auf sich warten. Erst im Juli 1985 wurde
die EP in einer Stückzahl von 4000 Stück veröffentlicht.
Die Band sah natürlich nicht einen Cent vom Gewinn dieser
EP. Und man trennte sich schnell wieder vom Label.
Seite
A : Rotten to the Core, Fatal if Swallowed
Seite B : The Answer, Overkill
Heute
ist diese EP, ebenso wie das „Power in Black“
Demo Tape, fast nicht zu bezahlen. Bei ebay und auf Metal
Börsen werden horrende Preise dafür erzielt. Wohl
dem der eines dieser edlen Teile sein Eignen nennen kann.
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DIE ERFOLGSJAHRE (ALBEN, TOUREN, VIDEO CLIPS) |
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Mit
dem im Underground erfolgreichen „Power in Black“
Demo im Gepäck und der limitierten Overkill EP, war es
nur ein Frage der Zeit bis die Plattenindustrie auf Overkill
aufmerksam wurde. Im Tape Trader Underground längst zum
Kultstatus gewachsen, waren die Erwartungen an das ersten
Album natürlich extrem hoch. So bekamen Overkill 1985
ihren ersten Plattendeal bei Megaforce Records. Aufgenommen
in den Pyramid Studios NY, kam unter der Leitung von Carl
Canedy der erste Overkill Rohdiamant zustande. Das mit „Feel
the Fire“ betitelte Erstlingswerk zeigt auf dem Cover
die 4 Musiker vor einer Feuerwand. Da es Mitte der 80er Jahre
noch keine großen finanzielle Mittel für „Computer
Effekte“ gab, wurde das Bild für das Cover tatsächlich
vor einer Feuerwand aufgenommen. Die Band stellt sich direkt
ans Feuer, es mussten schnell einige Fotos gemacht werden
und schon wurde es wieder zu heiß, so dass das Shooting
zu einer schweißtreibenden und nach verbrannten Haaren
stinkenden Aktion wurde. Aber die Mühe hatte sich gelohnt
und es entstand ein perfekt passendes Cover.
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FEEL THE FIRE (1985) |
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Für viele Fans DIE Overkill-Scheibe schlechthin. Die deutsche
Lizenzversion von Noise schwappte Anfang 1986 über den
Teich und löste eine regelrechte musikalische Revolution
aus. Overkill unterschieden sich doch schon erheblich von anderen
Acts. Feel The Fire besitzt das gewisse eigenständige Flair
und strahlt Power aus, so dass die eigentlich sehr schwache
Produktion von RODS-Drummer Carl Canedy nicht so sehr ins Gewicht
fällt. Enthält das Album doch Killer-Songs wie "Rotten
To The Core", "Hammerhead", "Overkill "
sowie den wahnsinns Titeltrack „Feel the Fire“
Live
kamen die New Yorker das erste mal 1986 im Rahmen der US-Speed-Metal-Attack
zusammen mit Agent Steel und Anthrax in Deutschland auf Tour.
Das dazugehörige Metal Hammer- Roadshow Video ist auch
heute noch Kult.
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TAKING OVER (1987) |
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Noch mehr
Power und Speed enthält das Zweitwerk. Beginnend mit
dem Oberhammer "Deny The Cross", feuerten sie eine
Granate nach der anderen ab. Produziert von dem damals gern
genommenen Alex Perialas wurde eine Neuaufnahme vom Power
In Black Demo- Song "Fatal lf Swallowed " eingespielt
und auch die Overkill-Saga mit Teil II fortgesetzt ...The
Nightmare continues. Einen ersten Video-Clip zur Hymne "In
Union We Stand" gab es auch. Wobei die Band eigentlich
ein Video Clip zum Song „Powersurge“ machen wollte,
aber MTV meinten das „In Union we Stand“ besser
wäre und man einen weiteren Clip später machen könnte.
Auf
der dazugehörigen Tour war man im Vorprogramm der Helloween
Kürbisköpfe dabei, die aber von der Wrecking Crew
an die Wand gespielt wurden. Nach dieser Tour ging es zurück
in die Staaten, wo Overkill im Vorprogramm von Megadeth tourten.
Danach ging es nach Japen bevor sie dann 1988 wieder nach
Europa kamen.
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FUCK YOU - EP (1987) |
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Mit dem
in den USA ursprünglich verbotenen Cover enthält
die EP nur Songs von den ersten beiden Studio-Scheiben, wie
z.B."Electro-Violence". Aufgenommen in einem Club
in Cleveland wird alles herrlich ruppig runtergeholzt. Bei
den Aufnahmen zu dieser EP wollte die Band mit Absicht gänzlich
auf Overdubs verzichten, um die wirkliche Live Energie der
Band auf Vinyl zu bannen. Das nächste Problem war das
Cover. Die PMCR fand das Cover höchst jugendgefährdend
und übte mächtig Druck auf Atlantic Records aus,
so dass der Veröffentlichungstermin gecancelt werden
mußte. Nach einigem Hin und Her entschied sich Atlantic
die Platte in dieser Form gar nicht rauszubringen. Die EP
erschien dann auf einem Megaforce-Unterlabel (Caroline Rec.)
und die Band erhielt die Auflage das eigentlich Cover zusätzlich
in eine schwarzen Schutzhülle zu verpacken. (1997 wurde
die Scheibe mit etlichen Bonus-Tracks, wie z. B. den Power
In Black-Demo-Songs und den Hammer-Video-Tracks-aufgepeppt
neuveröffentlicht.)
Die EP ist leider auch das Abschiedsgeschenk vom Original-Drummer
Rat Skates und markiert damit den ersten großen Einschnitt
in der Overkill-History.
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Rat
hatte vor zu heiraten, was die Band auch wußte,
aber keiner hätte daran gedacht dass er die Band
deswegen verlassen würde. Gerüchten zu folge
arbeitete Rat, nach seinem Ausstieg bei Overkill, als
Truck Fahrer. Andere Gerüchte besagten, dass er
bei einem bizarren Unfall wärend der Gartenarbeit
ums Leben gekommen wäre. Was nun wirklich stimmt,
weiss niemand so genau.
Für einige Gigs wurde das Schlagzeug von einem
gewissen Mark Archibole bearbeitet, bevor man in Sid
Falck (bürgerlicher Name : Bob Falck) einen würdigen
Nachfolger für Rat fand. |
Sid wechselte von einer Band namens Paul Di'Anno's Battlezone
zu Overkill. Paul Di'Anno dürfte vielen als erster
Sänger von Iron Maiden bekannt sein. Sid nannten
ihn die Jungs weil es ja schon 2 Bobbys in der Band
gab und dann noch ein Bob wäre zu viel des Guten
gewesen. Sid ist ein Spitzname und bedeutet eigentlich
"Serious Insane Dane". Darauf kam die Band,
weil Sid wärend einer Party, auf der das Bier aus
ging, anfing Rasierwasser zu saufen. Von da an hielten
ihn die Jungs für etwas durchgeknallt.
Der Wechsel des Schlagzeugers hatte zu Folge, dass man
die Aufnahmen für das nächste Album verschoben
wurden und Sid sich erst mal die Songs seines Vorgängers
draufschaffen mußte. |
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UNDER THE INFLUENCE (1988) |
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Mit
Neuzugang Sid Falck wurde ein reinrassiges Thrash-Album auf
die Menschheit losgelassen, welches erstmalig auch die Fangemeinschaft
in zwei Lager spaltete. Teilweise mit sehr sperrigem und knüppligem
Material versehen, überzeugt die Scheibe aber vor allem
soundmäßig. Enthält mit "Hello From The
Gutter" und dem dazugehörigen Video einen totalen
Überflieger. Ach ja die Over Kill-Saga geht in die dritte
Runde.
Im
Vorprogramm von Slayer wurden übrigens alle bisherigen
3 Teile live dargeboten.Overkill waren bei der Deutschland
Tour nicht als Vorband von Slayer geplant, sie ersetzten
dann aber die ausgefallenen Nuclear Assault's.

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THE YEARS OF DECAY (1989) |
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Mit
the Yeras of Decay sollte das letze Album in der alten Overkill
Ära einen würdigen Abschluss finden.
Hier paßte einfach alles zusammen. Vom Deny Date's Sound,
über das Song-Material bis hin zum Comic-Cover. Dieses
Album hatte Charisma und versprühte eine ganz eigentümliche
Aura. Vom halbakustischen Titel-Stück, über den
Killer-Song "Elimination", von dem einer der besten
Metal-Video-Clips aller Zeiten gedreht wurde, bis hin zum
finalen Kracher "E.vil N.ever D.ies" passte auf
diesem Album einfach jede Note, jeder Riff, jeder Brake und
jeder Refrain.
Mit
diesem Album haben sich Overkill selbst übertroffen und
das zeigte auch die immer weiter steigende Fanschar. Der große
Erfolg dieses Album brachte Overkill 1990 das erste mal als
Headliner nach Deutschland und die Band wurde ihrem Status
als Headliner mehr als gerecht. Diese Tour war für viele
mit das Beste was man von Overkill jemals sah. Leider musste
Bobby Gustafson nach dieser Tour gehen und Overkill standen
wieder einmal ohne Gitarristen da.
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DER
NIEDERGANG (DAS MUSIKALISCHES ENDE) |
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E.vil
N.ever D.ie – das auf dem letzten Album mit E.N.D. betitelt
wurde, war vielleicht auch schon ein Wink mit den Zaunpfahl,
denn nicht nur die Overkill Saga fand ein Ende, sondern auch
Bobby Gustafson musste Overkill Ende 1990 verlassen.
In der Januar Ausgabe 1991 des Rock Hard's wurde Bobby Ellsworth
zum Weggang von Gustafson befragt und dieser schilderte die
Situation aus seiner Sicht. Blitz heiratete, nach langer „Years
of Decay Tour“, seine langjährige Freundin und
ging mit ihr erst mal in die Flitterwochen. Bis da hin war
innerhalb der Band angeblich noch alles ok. Als Ellsworth
zurück kam, erfuhr er dass sich Gustafson und Verni furchtbar
zerstritten hatten. Verni rief Ellsworth an und sagte ihm,
dass er nicht mehr mit Gustafson in einer Band spielen wolle
und Gustafson sagte von Verni das gleiche. Die Fronten beider
waren aber mittlerweile so verhärtet, dass man den Streit
nicht mehr schlichten konnte. Nun verlangten Verni und Gustafson
von Ellsworth, dass er entscheiden soll, wer von beiden gehen
muss. Dieses war eine der schwersten Entscheidungen die Blitz
jemals treffen mußte. Und er entschied sich für
Verni.
Im gleichen Jahr konnte man in der 50ten Jubiläumsausgabe
des Rock Hard’s nachlesen was geschehen war. Unter dem
Titel „Auge um Auge“ kam Bobby Gustafson zu Wort
und erklärte die Dinge aus seiner Sicht. Aus Sicht von
Gustafson waren es Streitigkeiten mit Basser D.D.Verni die
sich hauptsächlich im finanziellen Bereich bewegten und
diverse live Aktionen seitens Verni brachten das Fass dann
zum überlaufen.
Bobby Gustafson war die treibende Kraft der Band. Die Person,
die sich um die Gestaltung der Albencovers kümmerte und
das Songmaterial fast ausnahmslos im Alleingang schrieb. Verni
hat angeblich hinter Gustafsons Rücken „einige
krumme Dinger abgezogen“. Blitz stellte sich mit seiner
Meinung eher auf Vernis Seite und Gustafson sah sich gezwungen
die Band zu verlassen.
Für viele Fans war das der Anfang vom Ende. Nach dem
Weggang von Gustafson ging auch der wirklich kreative Kopf
von Overkill verloren und somit auch der Overkill typische
Sound und Songaufbau. Für viele Fans war Gustafson das
Aushängeschild und Markenzeichen bei Overkill. Von da
an ging es dann von Album zu Album eher bergab mit der Band.
Aber diese Geschichte steht „auf einem anderen Blatt“
und wird hier auf dieser Page nicht durchleuchtet. Abschließend
bleibt eigentlich nur zu sagen, dass Overkill in den Jahren
zwischen 1983 und 1989 mehr als Metal Geschichte geschrieben
haben. Und dass ihnen der Weggang von Gustafson zur damaligen
Zeit mehr geschadet als genützt hat. Aber das kann jeder
für sich selbst entscheiden ob das gut oder schlecht
für die spätere Karriere der Band war.......
E.N.D.
History
by Jochen S.O.D (The Webmaster)
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