DIE GEBURT (VON PUNK COVER BANDS UND BLOOD METAL)
1979-1982
DER AUFSTIEG (DEMO, METAL MASSACRE, EP)
1983-1984
- POWER IN BLACK DEMO
1983
- OVERKILL EP
1984
DIE ERFOLGSJAHRE (ALBEN, TOUREN, VIDEO CLIPS)
1985-1989
- FEEL THE FIRE
1985
- TAKING OVER
1987
- FUCK YOU EP 1987
- UNDER THE INFLUENCE
1988
- THE YEARS OF DECAY
1989
DER NIEDERGANG (DAS MUSIKALISCHES ENDE)
1990-1991

• DIE GEBURT (VON PUNK COVER BANDS UND BLOOD METAL)

(back to top)
Die Band Geschichte von Overkill geht weiter zurück als viele vielleicht vermuten. Noch bevor sind Bands wie Metallica, Anthrax oder Slayer formierten - sorgten die Mitglieder von Overkill bereits für Aufregung. Bereits im Jahre 1978 spielten D.D.Verni (bürgerlicher Name Carlo Verni) und Rat Skates (bürgerlicher Name Lee Kundrat) zusammen in einer Punk Band die sich "The Lubricunts" nannten. Die Band zerbrach aber schon 1980 und Verni und Skates wollten ein neues Projekt auf die Beine stellen. Verni gab ein Zeitungsinserat auf und drauf meldete
sich dann Bobby Ellsworth (bürgerlicher Name Robert Ellsworth). Ellsworth war Sänger und Bassist in der Cover Band D.O.D. aber in der neuen Band wollte er ausschließlich den Part des Sängers übernehmen. Und somit war der Posten des Frontmanns vergeben.
Nach vielen Namensänderungen (u.a. auch Virgin Killer) benannte sich die Band, die alle Motörhead Fans waren, einfach nach ihrem Lieblingsalbum von Motörhead : OVERKILL
Anfangs spielte die Band (noch unter dem Namen Virgin Killers) ausschließlich Punk Cover Songs. 1980 hatte die Band eine Zeit lang zwei Gitarristen (Namen unbekannt) und man fing an Songs von Motörhead (hauptsächlich vom Ace of Spades Album), Judas Priest, Iron Maiden und Riot zu Cover. Zu jener Zeit war auch ein gewisser Dan Spitz eine Zeit lang als Gitarrist mit von der Partie.
Diese Zeit als Cover Band beeinflusste den späteren Sound der Band nachhaltig. Die ersten Overkill Alben weisen große Einflüsse von Priest und Maiden auf.
1981 verließ Dan Spitz die Band, und wie jedem bekannt sein dürfte ging dieser dann zu seiner späteren Band Anthrax. Ersetzt wurde er wieder durch 2 Gitarristen einer davon war Rich Conte, er kam von der Band „The Dropouts“ und eben dieser hatte einen gewissen Bobby Gustafson im Schlepptau. Ab diesem Zeitpunkt fing die Band an eigene Songs zu schreiben. Damals entstanden Songs wie :"Grave Robbers" (später umbenannt in "Raise the Dead")
"Overkill", & "Unleash the Beast Within". Der „Blood Metal“, wie ihn Overkill nannten, wart geboren.
Weitere Songs folgten u.a. "Death Rider" (1981) und "Rotten to the Core" (1982). Zu dieser Zeit verließ Rich Conte die Band, Gustafson dagegen blieb dabei, und ersetzte ihn als Solo Gitarrist. Dieses Line-Up sollte für die nächsten Jahre bestehen bleiben.
Die Band sorgte mit eigenen Songs für Aufsehen und bekam dann in New York und New Jersey die ersten Auftritte. Damals gab D.D., Bobby auch den Namen „Blitz“, weil diesem der Erfolg zu Kopf stieg und er zu sehr abhob und sogar für einige Tage aus der Band flog.Damals entstand auch das grüne Overkill Logo. Grund dafür war ein Konzert Poster auf welches das Overkill Logo sollte. Da aber viele der beteiligten Bands rote Logos hatten, entschlossen sich Overkill wieder einmal aus der Masse hervorzustechen und machten ihr Logo einfach grün.
Dieses grüne Logo sollte dann über viele Jahre zum Markenzeichen von Overkill werden. Ebenfalls bastelte die Band an einem Gesamtkonzept und wollte auch eine Art Maskottchen haben. Maiden hatten Eddie, Helloween ihren Kürbis und Overkill wollten einen Totenkopf mit Fledermausflügeln haben. Aus dieser Idee heraus wurde „Chaly“ geboren.

• DER AUFSTIEG (DEMO, METAL MASSACRE, EP)

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1983 war es dann soweit. Zwischen März und Septemper 83 nahm man in zwei getrennten Studio-Session das legendäre “Power in Black” Demo auf. Die ersten Tapes wurden an lokale Radio Stationen und Metal Mag's geschickt. So machte das Tape schnell die Runde und man konnte binnen kürzester Zeit weltweit über 1000 Demos verkaufen. Im Tape Trader Underground schnellte das Tap blitzartig zu einem der begehrtesten Demo Tapes hoch und war in aller Munde.

Seite A:
1.Overkill (3:23)
2.The Beast Within (4:05)
3.There's No Tomorrow (3:35)

Seite B:
4.Deathrider (3:50)
5.Raise The Dead (3:13)

1984 verzeichneten sich dann die ersten Erfolge. Zuerst einmal konnte man den Song “Death Rider” auf dem, von Brian Slagel veröffentlichen, Metal Massacre V Sampler platzieren. Und gleich darauf erschien der Song „Feel the Fire“ auf dem „New York Metal 84“ Sampler.

Im Mai 84 schaffte die Band sich dann ein selbst finanziertes Stag Set an und Bobby Blitz trug zum ersten mal live seinen schwarzen Umhang. Die Overkill Shows wurden immer aufwendiger und „bombastischer“, so dass die Band auch Live immer besser und beliebter wurde. Es ging sogar so weit, dass die Band mit ihrer Performance im lokalen Kabel TV von N.Y. und N.J. zu sehen war.


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Von Oktober bis November 1984 wurde im „Venture Sound Studio“ in N.Y. die selbstbetitelte 4 Song EP „Overkill“ eingespielt. Das Ganze fand im Rahmen eines kleinen Labels (Azra/Metal Storm Records) statt. Das Label hatte aber so wenig Geld, dass das Cover immer spärlicher wurde, bis letztendlich nur noch der grüne Schriftzug auf schwarzem Grund übrig blieb. Und auch mit der Veröffentlichung ließ das Label auf sich warten. Erst im Juli 1985 wurde die EP in einer Stückzahl von 4000 Stück veröffentlicht. Die Band sah natürlich nicht einen Cent vom Gewinn dieser EP. Und man trennte sich schnell wieder vom Label.

Seite A : Rotten to the Core, Fatal if Swallowed
Seite B : The Answer, Overkill

Heute ist diese EP, ebenso wie das „Power in Black“ Demo Tape, fast nicht zu bezahlen. Bei ebay und auf Metal Börsen werden horrende Preise dafür erzielt. Wohl dem der eines dieser edlen Teile sein Eignen nennen kann.


• DIE ERFOLGSJAHRE (ALBEN, TOUREN, VIDEO CLIPS) (back to top) 

Mit dem im Underground erfolgreichen „Power in Black“ Demo im Gepäck und der limitierten Overkill EP, war es nur ein Frage der Zeit bis die Plattenindustrie auf Overkill aufmerksam wurde. Im Tape Trader Underground längst zum Kultstatus gewachsen, waren die Erwartungen an das ersten Album natürlich extrem hoch. So bekamen Overkill 1985 ihren ersten Plattendeal bei Megaforce Records. Aufgenommen in den Pyramid Studios NY, kam unter der Leitung von Carl Canedy der erste Overkill Rohdiamant zustande. Das mit „Feel the Fire“ betitelte Erstlingswerk zeigt auf dem Cover die 4 Musiker vor einer Feuerwand. Da es Mitte der 80er Jahre noch keine großen finanzielle Mittel für „Computer Effekte“ gab, wurde das Bild für das Cover tatsächlich vor einer Feuerwand aufgenommen. Die Band stellt sich direkt ans Feuer, es mussten schnell einige Fotos gemacht werden und schon wurde es wieder zu heiß, so dass das Shooting zu einer schweißtreibenden und nach verbrannten Haaren stinkenden Aktion wurde. Aber die Mühe hatte sich gelohnt und es entstand ein perfekt passendes Cover.

• FEEL THE FIRE (1985)  (back to top) 

Für viele Fans DIE Overkill-Scheibe schlechthin. Die deutsche Lizenzversion von Noise schwappte Anfang 1986 über den Teich und löste eine regelrechte musikalische Revolution aus. Overkill unterschieden sich doch schon erheblich von anderen Acts. Feel The Fire besitzt das gewisse eigenständige Flair und strahlt Power aus, so dass die eigentlich sehr schwache Produktion von RODS-Drummer Carl Canedy nicht so sehr ins Gewicht fällt. Enthält das Album doch Killer-Songs wie "Rotten To The Core", "Hammerhead", "Overkill " sowie den wahnsinns Titeltrack „Feel the Fire“

Live kamen die New Yorker das erste mal 1986 im Rahmen der US-Speed-Metal-Attack zusammen mit Agent Steel und Anthrax in Deutschland auf Tour. Das dazugehörige Metal Hammer- Roadshow Video ist auch heute noch Kult.


• TAKING OVER (1987)  (back to top) 

Noch mehr Power und Speed enthält das Zweitwerk. Beginnend mit dem Oberhammer "Deny The Cross", feuerten sie eine Granate nach der anderen ab. Produziert von dem damals gern genommenen Alex Perialas wurde eine Neuaufnahme vom Power In Black Demo- Song "Fatal lf Swallowed " eingespielt und auch die Overkill-Saga mit Teil II fortgesetzt ...The Nightmare continues. Einen ersten Video-Clip zur Hymne "In Union We Stand" gab es auch. Wobei die Band eigentlich ein Video Clip zum Song „Powersurge“ machen wollte, aber MTV meinten das „In Union we Stand“ besser wäre und man einen weiteren Clip später machen könnte.

Auf der dazugehörigen Tour war man im Vorprogramm der Helloween Kürbisköpfe dabei, die aber von der Wrecking Crew an die Wand gespielt wurden. Nach dieser Tour ging es zurück in die Staaten, wo Overkill im Vorprogramm von Megadeth tourten. Danach ging es nach Japen bevor sie dann 1988 wieder nach Europa kamen.

• FUCK YOU - EP (1987)  (back to top) 

Mit dem in den USA ursprünglich verbotenen Cover enthält die EP nur Songs von den ersten beiden Studio-Scheiben, wie z.B."Electro-Violence". Aufgenommen in einem Club in Cleveland wird alles herrlich ruppig runtergeholzt. Bei den Aufnahmen zu dieser EP wollte die Band mit Absicht gänzlich auf Overdubs verzichten, um die wirkliche Live Energie der Band auf Vinyl zu bannen. Das nächste Problem war das Cover. Die PMCR fand das Cover höchst jugendgefährdend und übte mächtig Druck auf Atlantic Records aus, so dass der Veröffentlichungstermin gecancelt werden mußte. Nach einigem Hin und Her entschied sich Atlantic die Platte in dieser Form gar nicht rauszubringen. Die EP erschien dann auf einem Megaforce-Unterlabel (Caroline Rec.) und die Band erhielt die Auflage das eigentlich Cover zusätzlich in eine schwarzen Schutzhülle zu verpacken. (1997 wurde die Scheibe mit etlichen Bonus-Tracks, wie z. B. den Power In Black-Demo-Songs und den Hammer-Video-Tracks-aufgepeppt neuveröffentlicht.)

Die EP ist leider auch das Abschiedsgeschenk vom Original-Drummer Rat Skates und markiert damit den ersten großen Einschnitt in der Overkill-History.


Rat hatte vor zu heiraten, was die Band auch wußte, aber keiner hätte daran gedacht dass er die Band deswegen verlassen würde. Gerüchten zu folge arbeitete Rat, nach seinem Ausstieg bei Overkill, als Truck Fahrer. Andere Gerüchte besagten, dass er bei einem bizarren Unfall wärend der Gartenarbeit ums Leben gekommen wäre. Was nun wirklich stimmt, weiss niemand so genau.
Für einige Gigs wurde das Schlagzeug von einem gewissen Mark Archibole bearbeitet, bevor man in Sid Falck (bürgerlicher Name : Bob Falck) einen würdigen Nachfolger für Rat fand.
Sid wechselte von einer Band namens Paul Di'Anno's Battlezone zu Overkill. Paul Di'Anno dürfte vielen als erster Sänger von Iron Maiden bekannt sein. Sid nannten ihn die Jungs weil es ja schon 2 Bobbys in der Band gab und dann noch ein Bob wäre zu viel des Guten gewesen. Sid ist ein Spitzname und bedeutet eigentlich "Serious Insane Dane". Darauf kam die Band, weil Sid wärend einer Party, auf der das Bier aus ging, anfing Rasierwasser zu saufen. Von da an hielten ihn die Jungs für etwas durchgeknallt.
Der Wechsel des Schlagzeugers hatte zu Folge, dass man die Aufnahmen für das nächste Album verschoben wurden und Sid sich erst mal die Songs seines Vorgängers draufschaffen mußte.

• UNDER THE INFLUENCE (1988)  (back to top) 
Mit Neuzugang Sid Falck wurde ein reinrassiges Thrash-Album auf die Menschheit losgelassen, welches erstmalig auch die Fangemeinschaft in zwei Lager spaltete. Teilweise mit sehr sperrigem und knüppligem Material versehen, überzeugt die Scheibe aber vor allem soundmäßig. Enthält mit "Hello From The Gutter" und dem dazugehörigen Video einen totalen Überflieger. Ach ja die Over Kill-Saga geht in die dritte Runde.


Im Vorprogramm von Slayer wurden übrigens alle bisherigen 3 Teile live dargeboten.Overkill waren bei der Deutschland Tour nicht als Vorband von Slayer geplant, sie ersetzten dann aber die ausgefallenen Nuclear Assault's.

• THE YEARS OF DECAY (1989)  (back to top) 

Mit the Yeras of Decay sollte das letze Album in der alten Overkill Ära einen würdigen Abschluss finden.
Hier paßte einfach alles zusammen. Vom Deny Date's Sound, über das Song-Material bis hin zum Comic-Cover. Dieses Album hatte Charisma und versprühte eine ganz eigentümliche Aura. Vom halbakustischen Titel-Stück, über den Killer-Song "Elimination", von dem einer der besten Metal-Video-Clips aller Zeiten gedreht wurde, bis hin zum finalen Kracher "E.vil N.ever D.ies" passte auf diesem Album einfach jede Note, jeder Riff, jeder Brake und jeder Refrain.

Mit diesem Album haben sich Overkill selbst übertroffen und das zeigte auch die immer weiter steigende Fanschar. Der große Erfolg dieses Album brachte Overkill 1990 das erste mal als Headliner nach Deutschland und die Band wurde ihrem Status als Headliner mehr als gerecht. Diese Tour war für viele mit das Beste was man von Overkill jemals sah. Leider musste Bobby Gustafson nach dieser Tour gehen und Overkill standen wieder einmal ohne Gitarristen da.


DER NIEDERGANG (DAS MUSIKALISCHES ENDE) (back to top) 

E.vil N.ever D.ie – das auf dem letzten Album mit E.N.D. betitelt wurde, war vielleicht auch schon ein Wink mit den Zaunpfahl, denn nicht nur die Overkill Saga fand ein Ende, sondern auch Bobby Gustafson musste Overkill Ende 1990 verlassen.
In der Januar Ausgabe 1991 des Rock Hard's wurde Bobby Ellsworth zum Weggang von Gustafson befragt und dieser schilderte die Situation aus seiner Sicht. Blitz heiratete, nach langer „Years of Decay Tour“, seine langjährige Freundin und ging mit ihr erst mal in die Flitterwochen. Bis da hin war innerhalb der Band angeblich noch alles ok. Als Ellsworth zurück kam, erfuhr er dass sich Gustafson und Verni furchtbar zerstritten hatten. Verni rief Ellsworth an und sagte ihm, dass er nicht mehr mit Gustafson in einer Band spielen wolle und Gustafson sagte von Verni das gleiche. Die Fronten beider waren aber mittlerweile so verhärtet, dass man den Streit nicht mehr schlichten konnte. Nun verlangten Verni und Gustafson von Ellsworth, dass er entscheiden soll, wer von beiden gehen muss. Dieses war eine der schwersten Entscheidungen die Blitz jemals treffen mußte. Und er entschied sich für Verni.
Im gleichen Jahr konnte man in der 50ten Jubiläumsausgabe des Rock Hard’s nachlesen was geschehen war. Unter dem Titel „Auge um Auge“ kam Bobby Gustafson zu Wort und erklärte die Dinge aus seiner Sicht. Aus Sicht von Gustafson waren es Streitigkeiten mit Basser D.D.Verni die sich hauptsächlich im finanziellen Bereich bewegten und diverse live Aktionen seitens Verni brachten das Fass dann zum überlaufen.
Bobby Gustafson war die treibende Kraft der Band. Die Person, die sich um die Gestaltung der Albencovers kümmerte und das Songmaterial fast ausnahmslos im Alleingang schrieb. Verni hat angeblich hinter Gustafsons Rücken „einige krumme Dinger abgezogen“. Blitz stellte sich mit seiner Meinung eher auf Vernis Seite und Gustafson sah sich gezwungen die Band zu verlassen.
Für viele Fans war das der Anfang vom Ende. Nach dem Weggang von Gustafson ging auch der wirklich kreative Kopf von Overkill verloren und somit auch der Overkill typische Sound und Songaufbau. Für viele Fans war Gustafson das Aushängeschild und Markenzeichen bei Overkill. Von da an ging es dann von Album zu Album eher bergab mit der Band. Aber diese Geschichte steht „auf einem anderen Blatt“ und wird hier auf dieser Page nicht durchleuchtet. Abschließend bleibt eigentlich nur zu sagen, dass Overkill in den Jahren zwischen 1983 und 1989 mehr als Metal Geschichte geschrieben haben. Und dass ihnen der Weggang von Gustafson zur damaligen Zeit mehr geschadet als genützt hat. Aber das kann jeder für sich selbst entscheiden ob das gut oder schlecht für die spätere Karriere der Band war.......

E.N.D.

History by Jochen S.O.D (The Webmaster)

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